Kategorie | Zeitraum | Beschreibung |
Danzig | 1457 - 1939 | Danzig ist eine polnische Stadt. Der polnische König Mieszko I. eroberte die Stadt im Jahr 979. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Stadt vom Deutschen Orden besetzt. Im Jahr 1440 schloss sich Danzig dem Preußischen Bund an und verbündete sich wenige Jahre später mit dem Königreich Polen gegen den Deutschen Orden. Im Rahmen des Dreizehnjährigen Kriegs erhielt Danzig im Jahr 1457 weitreichende Autonomierechte (sog. Große Privileg) unter der Oberhoheit von Polen. In Folge der Zweiten Polnischen Teilung fiel Danzig 1793 an Preußen. Während der napoleonischen Feldzüge wurde Danzig zwischen 1807 und 1813 erneut eine freie Stadt und fiel 1815 aber erneut an Preußen. Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Danzig gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags den Status einer Freien Stadt unter Aufsicht des Völkerbundes. Nach kurzer Besatzung Danzigs durch das Deutsche Reich während des Zweiten Weltkriegs wurde Danzig nach der Niederlage des Deutschen Reichs dem polnischen Staat angeschlossen. |
Herzogtum Preußen | 1525 - 1701 | Mit dem Zerfall der Deutschordensstaats im nordöstlichen Ostseegebiet, entstand im Jahr 1525 das unter polnischer Oberhoheit stehende Herzogtum Preußen. Im Jahr 1618 fiel das Herzogtum an das Kurfürstentum Brandenburg und wurde fortan in Personalunion regiert. Im Jahr 1657 erlangte der Kurfürst von Brandenburg die Loslösung Preußens von Polen. Wenig später wurden das Kurfürstentum Brandenburg und das Herzogtum Preußen im Jahr 1701 zum Königreich Preußen vereint. |
Adelsrepublik Polen-Litauen | 1569 - 1795 | Im Jahr 1569 vereinigten sich das in Personalunion regierte Königreich Polen und das Großfürstentum Litauen zur Adelsrepublik Polen-Litauen. Die Adelsrepublik erstreckte sich über Gebiete der heutigen Länder Polen, Litauen, Lettland, Weißrussland, Ukraine, Russland und Estland. Im 18. Jahrhundert wurde Polen-Litauen in drei Teilungen unter seinen Nachbarn aufgeteilt. Die dritte Teilung beendete im Jahr 1795 die Existenz der Adelsrepublik. |
Herzogtum Warschau | 1807 - 1815 | Nach dem Sieg Napoleons über Preußen im Vierten Koalitionskrieg, wurde im Frieden von Tilsit aus Teilen des durch Preußen besetzten Polens das Herzogtum Warschau gegründet und unter sächsische Herrschaft gestellt. Der sächsische Kurfürsten Friedrich August III. wurde daraufhin Herzog von Warschau. Nachdem Napoleon den Russlandfeldzug im Jahr 1812 und den nachfolgenden Befreiungskrieg im Jahr 1814 verlor, verzichtete Friedrich August III. im Jahr 1815 auf seinen Anspruch im Herzogtum Warschau. Das Gebiet wurde Teil von Kongresspolen. |
Republik Krakau | 1815 - 1846 | In Folge des Wiener Kongresses wurde Krakau als Stadtstaat unter österreichischem, preußischem und russischem Protektorat unabhängig. Im Jahr 1846 besetzte Österreich Krakau und integrierte es in sein Kronland Galizien. |
Kongresspolen | 1815 - 1867 | In Folge des Wiener Kongresses wurde 1815 ein großer Teil des Herzogtums Warschau in ein neues polnisches Königreich umgewandelt. Der russische Zar Alexander I. regierte in Personalunion als König von Polen. In den nachfolgenden Jahrzehnten schränkten die russischen Machthaber die Autonomie der Polen auch bedingt durch einige Aufstände immer weiter ein. Im Jahr 1867 gliederte Russland Kongresspolen als Provinz Weichselland in das Russische Kaiserreich ein und beendeten damit die Souveränität des Königreichs Polen. |
Gebiet des Oberbefehlshabers Ost | 1916 - 1916 | Während des Ersten Weltkriegs besetzte das Deutsche Reich weite Teile des heutigen Polens, Weißrusslandes, Litauens, Estlands und Lettlands und unterstellte es dem Oberbefehlhaber Ost. Zum Oberbefehlhaber Ost wurde Prinz Leopold von Bayern ernannt. |
Regentschaftskönigreich | 1916 - 1918 | Während des Ersten Weltkriegs richteten die Achsenmächte in Kongresspolen im Jahr 1916 ein Königreich ohne König ein. Das Königreich wurde 1918 durch eine Republik abgelöst. |
Zweite Republik | 1918 - 1939 | Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Polen in Folge des Versailler Vertrags unabhängig und wurde eine Republik. Die Zweite Republik endete mit der deutschen Besatzung im Jahr 1939. |
Generalgouvernement | 1939 - 1945 | Nach dem Überfall des Deutschen Reichs auf Polen im Jahr 1939 wurde Polen teilweise in das Reichsgebiet eingegliedert. Einige Teile fielen an Russland. In den verbleibenden Regionen wurde ein Generalgouvernement eingerichtet und die Bevölkerung systematisch dezimiert, um Lebensraum für Deutsche Aussiedler zu schaffen. Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde das Generalgouvernement bis Anfang 1945 aufgelöst. |
Ghetto Litzmannstadt | 1942 - 1943 | Litzmannstadt nannte sich die polnische Stadt Lodz während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1939 wurde in Litzmannstadt ein Ghetto eingerichtet in welchem die jüdische Bevölkerung einquartiert wurde. Die Verwaltung des Ghettos gab von 1942 bis 1943 Münzen heraus. |
Volksrepublik | 1945 - 1989 | Nachdem im Zweiten Weltkrieg die Sowjetunion die deutschen Besatzer nach Westen verdrängte, erstarken unter sowjetischem Einfluss kommunistische Kräfte, bildeten 1945 eine Übergangsregierung und gründeten die Republik Polen. Im Jahr 1952 wurde die Republik Polen in die Volksrepublik Polen umbenannt. Die Volksrepublik existierte bis 1989 und wurde durch die Dritte Republik abgelöst. |
Dritte Republik | 1989 - ... | Ende der 1980ziger Jahre führten Reformen unter Einfluss der Gewerkschaft Solidarnosc zu freien Wahlen in Polen. In Folge verlor die kommunistische Partei die Macht und die Volksrepublik wurde durch die Dritte Republik abgelöst, die bis heute existiert. |